ETF-Monitor | Börsen unbeeindruckt von Trumps Launen
Trotz aller Irrungen und Wirrungen – auch daran können sich offenbar die Börsen ein gutes Stück weit gewöhnen. Nachdem sie Anfang April als Reaktion auf Trumps Zoll-Rundumschlag kräftig abgestürzt sind, haben sie sich weitgehend erholt. Hilfreich war auch, die Welt einfach positiver wahrzunehmen. Dazu halfen erste Signale, dass China über ein Handelsabkommen verhandeln wolle oder der Aufschub von neuen Zöllen. Auch das neue Haushaltsgesetz, das knapp vom Repräsentantenhaus angenommen wurde, bewerteten die Aktienmärkte erst einmal positiv. So konnten diesmal sogar die gegenüber Europa zurückgebliebenen US-Börsen aufholen.
Der arg gebeutelte Nasdaq Composite schaffte im Mai 9,6 Prozent, der S&P 500 immer noch 6,2 Prozent. Der DAX glänzte mit 6,7 Prozent. Der japanische Nikkei legte 5,3 Prozent auf die Waage. Für die Emerging Markets und den Euro STOXX 50 gab es ein Plus von jeweils vier Prozent. Nur der Shanghai Composite musste sich mit mageren 2,1 Prozent begnügen.
- 2,225
- Die AuM erhöhten ihr Volumen um 5,4 Prozent auf 2,225 Billionen Euro.
- 2.932
- Die Zahl der Produkte, also Notes und Fonds, stieg um 0,6 Prozent auf 2.932.
Auch die Rohstoffe erlebten ein Rebound. Der S&P Global Base Metal erholte sich um 5,1 Prozent. Öl konnte jedoch nach dem kräftigen Absturz zuvor gerade mal 1,2 Prozent für die Sorte Brent gut machen. Gold blieb nach der Rallye zuvor im Mai unverändert. Der US-Dollar neigte weiter zur Schwäche, verlor aber gegenüber dem Euro im Mai nur noch 0,2 Prozent.
Die Erholung spiegelte sich auch auf dem Markt für ETFs und Notes wider. Nur weniger als ein Fünftel der in Europa gehandelten Titel notierte im Minus. Die stärksten Gewinner waren nach Kryptowährungen und gehebelten Produkten mit einem Plus von teilweise mehr als 50 Prozent klassische ETF-Themen wie Technologie, Halbleiter und Rüstung, die rund 16 Prozent zulegten. Bei den Länderfonds profitierte Taiwan mit zwölf Prozent dank der Entspannungszeichen zwischen China und den USA. Die Verlierer waren viele Bond-Fonds, die von der Gefahr einer Schuldenexplosion in den USA genährt wurden.
Anlageklassen
Die leicht negative Entwicklung des Geldmarktes zeigte sich auch bei den Flows. Die gingen für diese Kategorie um 83,1 Millionen Euro zurück. Ansonsten das übliche Bild: die Aktien vorn mit 18,9 Milliarden Euro, gefolgt von den Anleihen mit 8,3 Milliarden sowie den Rohstoffen mit 248,4 Millionen Euro.
- 1,629
- Die Aktien an der Spitze – ihre AuM erhöhten sich um 6,9 % auf 1,629 Billionen Euro.
- 450,2
- Die Anleihen schafften zwei Prozent auf 450,2 Milliarden Euro.
- 139,1
- Rohstoffe gaben leicht ab, ein Minus von 0,2 % auf 139,1 Milliarden Euro.
- 29,7
- Beim Geldmarkt gab es diesmal ein kleines Minus von 0,1 % auf von 29,7 Mrd. Euro.
Nettomittelabflüsse
Verlierer waren globale Unternehmensanleihen mit dem britischen Pfund besichert, deren Aufkommen sich um 887,8 Millionen Euro verringerte. Aus China-Aktien flossen 553,8 Millionen Euro ab. UK-Standardaktien ließen 495 Millionen Euro Federn. Global aggregierte Anleihen, mit US-Dollar besichert, mussten auf 440,3 Millionen Euro verzichten. Schließlich wurden trotz DAX-Rekorden Positionen bei deutschen Aktien abgebaut, ein Minus hier von 358,6 Millionen Euro.
Nettomittelzuflüsse
Das Nettomittelaufkommen nach Anlagekategorien sah wiederum die globalen Standardaktien vorn, 5,6 Milliarden Euro flossen zu. Auf Aktien außerhalb der großen Indizes entfielen 4,7 Milliarden Euro. Europäische Standardaktien profitierten mit 2,7 Milliarden Euro. An vierter Stelle folgten Euro-Unternehmensanleihen, die 2,3 Milliarden attrahierten. Gesucht waren auch globale Staatsanleihen mit dem britischen Pfund besichert. Auf sie entfielen 1,4 Milliarden Euro.