ETF-Monitor | Boom in Asien – Flaute in Europa
Normalerweise gehört der August zu den schwächeren Monaten im Jahresverlauf der Börsen. Aber diesmal war es anders. Asien und Amerika boomten, während sich Europa eher wieder schwer tat.
Am stärksten zog der chinesische Markt an, bedingt durch Konjunkturanreize und einer gewissen Stabilisierung des Immobilienmarktes. Der Shanghai Composite legte glatt um acht Prozent zu. Auch Japan glänzte mit dem Nikkei-Index, der um vier Prozent stieg. In den USA gewann der Dow-Jones-Index 3,2 Prozent, während der breitere S&P 500 um 1,9 Prozent nach oben lief. Hier machten sich verstärkt Spekulationen um eine bevorstehende Zinssenkung bemerkbar. Die Eurozone dagegen lahmte. Der Euro STOXX 50 schaffte nur 0,6 Prozent, während der DAX sogar mit einem Minus von 0,7 Prozent abschloss. In Deutschland nahmen Sorgen um das schwache Wirtschaftswachstum zu.
- 2,424
- Neue Rekorde bei den ETFs. Das Volumen stieg um ein Prozent auf 2,424 Bio. Euro.
- 3.184
- Die Zahl der Produkte änderte sich kaum – 3.184 gelistete Titel im August.
Einen kräftigen Schub gab es auch am Rohstoffmarkt. Der S&P Global Base Metal schoss um 8,9 Prozent hoch. Gold war nach einer kleinen Pause wieder stark gefragt. Die Feinunze legte um 4,8 Prozent auf ein neues Rekordhoch zu. Auch Silber haussierte, hier ein Plus von 8,2 Prozent. Der Ölpreis dagegen gab nach. Das Barrel Brent verlor 6,1 Prozent. Am Währungsmarkt war die kurzfristige Erholung des US-Dollars schon wieder zu Ende. Der Greenback verlor gegenüber dem Euro 2,3 Prozent.
Diese Indexentwicklungen spiegelten sich am Markt für ETFs wider. Goldminenprodukte legten um rund 20 Prozent zu. Ebenso zogen ausgewählte China-Fonds um 20 Prozent an. Vietnam-ETFs ließen sich inspirieren und gewannen rund zehn Prozent. Unter den Länderfonds glänzte zudem Brasilien mit Gewinnen von bis zu acht Prozent.
Verlierer hielten sich im August in Grenzen. Diesmal litten vielfach Kryptowährungen, die bis 15 Prozent abgaben. Bei den Länderfonds gab es Druck auf Südkorea und Indien, die bis fünf Prozent verloren.
Anlageklassen
Das Nettomittelaufkommen war durchweg positiv. Aktien verbuchten 17,2 Milliarden Euro mehr. Für die Anleihen waren es 6,3 Milliarden Euro. Die Flows für die Rohstoffe beliefen sich auf 2,7 Milliarden Euro, während der Geldmarkt 621,2 Millionen Euro zulegte.
- 140,8
- Bei den Rohstoffen ging es abwärts – minus 1,9 Prozent auf 140,8 Milliarden Euro.
- 1,755
- Die Aktien dominierten – ihr Volumen stieg um 1,3 Prozent auf 1,755 Billionen Euro.
- 465,5
- Die Anleihen verbesserten sich um 0,8 Prozent auf 465,5 Milliarden Euro.
- 31,3
- Die Geldmarktprodukte legten um zwei Prozent auf 31,3 Milliarden Euro zu.
Nettomittelabflüsse
Verlierer waren globale Unternehmensanleihen mit US-Dollar besichert. Sie gaben 196,5 Millionen Euro ab. Aus Hebelprodukten auf Rohstoffe flossen 147,8 Millionen Euro ab. Trotz der kräftigen Gewinne am chinesischen Markt wurden China-A-Aktien abgebaut, ein Minus von 136,3 Millionen Euro. Digitale Vermögenswerte verzeichneten Abflüsse von 119,7 Millionen Euro. Indische Aktien verloren nach neuen Zollandrohungen von Donald Trump rund 105 Millionen Euro.
Nettomittelzuflüsse
Heruntergebrochen auf einzelne Anlagekategorien glänzten globale Standardaktien mit einem Plus von 5,3 Milliarden Euro. Gefolgt wurden sie von US-Standardaktien mit 4,1 Milliarden. An dritter Stelle rangierten die Edelmetalle mit 2,3 Milliarden Euro. Auf Aktien außerhalb der Standardindizes entfielen 2,1 Milliarden Euro. Für entsprechende Bonds gab es ein Plus von 992,7 Millionen Euro.