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Im Banne der KI-Hoffnungen

Auch im Oktober, häufig als Crash-Monat charakterisiert, liefen die Börsen per saldo weiter aufwärts. Positive Treiber waren das Thema KI – Künstliche Intelligenz sowie die Aussicht auf eine weitere Zinssenkung in den USA, während der Shutdown dort noch weitgehend ignoriert wurde.

Den Vogel schoss im Oktober Japan ab. Inspiriert durch eine neue Premierministerin, die offenbar gut mit Donald Trump kann, zog der Nikkei-Index um 16,6 Prozent an. Ihm folgten mit Abstand die amerikanischen Technologiewerte mit einem Gewinn für den Nasdaq Composite von 4,7 Prozent, während der Dow Jones mit 2,5 Prozent folgte. Gut im Rennen waren auch die Emerging Markets mit einem Plus von 4,1 Prozent. Ihnen half nach Analystenberichten vor allem auch das Thema KI und der Hunger nach Rohstoffen.

Zahlen und Fakten
2,662
Neue Rekorde – das Volumen der AuM stieg um 5,1 % auf 2,662 Bio. Euro an.
3.286
Die Zahl der Produkte erhöhte sich um 1,9 % auf nunmehr 3.286.

Europa insgesamt hielt mit. Der Euro STOXX 50 brachte 2,4 Prozent auf die Waage. Deutschland, fast ohne Wirtschaftswachstum, jedoch hinkte klar hinterher. Der DAX schaffte nur 0,3 Prozent. Der MDAX, der mittelständische Firmen umfasst, verlor sogar 1,7 Prozent.

Rohstoffe waren weiter gesucht. Der S&P Global Base Metal legte um 3,8 Prozent zu. Gold übersprang deutlich die Marke von 4000 Dollar pro Feinunze, fiel wieder zurück, aber hielt sich am Monatsende mit einem Plus von 3,7 Prozent knapp darüber. Der Ölpreis verlor weiter trotz der von den USA angekündigten Sanktionen gegen Russland, ein Minus von 2,9 Prozent für die Sorte Brent. Der US-Dollar präsentierte sich leicht stabilisiert. Gegenüber dem Euro gewann er 1,7 Prozent.

Der Markt für Exchange Traded Products (ETP), also Notes und Fonds, wies angesichts der guten Indexentwicklungen überwiegend positive Entwicklungen auf. Besonders stark stiegen Korea-Fonds mit Gewinnen bis zu 25 Prozent, unterstützt durch den Boom bei Halbleitern und spezielle Maßnahmen der Regierung zur Förderung ausländischer Investitionen im Land. Entsprechend legten auch ETFs mit Halbleiter-Firmen kräftig zu, bis zu 18 Prozent. Das Thema Blockchain war weiter gefragt, ließ die Kurse von Fonds und Notes bis 26 Prozent steigen. Andere Themen waren Quantum-Computer, Wasserstoff oder Solar, die für Gewinne um die 15 Prozent sorgten.

Die Verliererseite wurde vor allem durch die Korrektur bei Kryptowährungen geprägt. Exchange Traded Notes (ETN) mit digital Assets verloren in der Spitze bis 35 Prozent. Fonds mit klassischen Assets erlitten nur kleine Verluste. Bemerkenswert waren angesichts der positiven Goldpreisentwicklung die Goldminen-Werte. Sie gaben rund vier Prozent ab, ein Hinweis vielleicht, dass die Begeisterung für Edelmetalle eine Pause machen könnte.

Europäischer ETP-Markt

Anlageklassen

Überwiegend steigende Zahlen zeigten sich auch bei den Flows oder dem Nettomittelaufkommen. Den Aktien flossen im Oktober 23,5 Milliarden Euro frische Gelder zu. Die Anleihen profitierten mit 13,6 Milliarden Euro. Für den Geldmarkt waren es rund eine Milliarde zusätzlich. Aber die Rohstoffe erhielten einen Dämpfer. Aus ihnen flossen 4,8 Milliarden ab. Offenbar gab es viele Marktteilnehmer, die eher eine Korrektur nach den starken Kursen erwarteten.

Zahlen und Fakten
1,930
Die Aktien erhöhten ihr Volumen um 4,9 % auf 1,930 Billionen Euro.
490,1
Die Anleihen waren mit 4,0 % auf 490,1 Mrd. Euro ebenfalls gefragt.
173,5
Rohstoffe profitierten von der starken Nachfrage mit 3,3 % auf 173,5 Mrd. Euro.
33,1
Schließlich legte der Geldmarkt um 3,5 % zu und erreichte AuM von 33,1 Mrd. Euro.
Entwicklung AuM in Assetklassen in % (indexiert, rollierend 5 Jahre)
Netto-Mittel: Ab- und Zuflüsse nach Anlageklassen in Mio. Euro (Oktober 2025)

Nettomittelabflüsse

Die Nettomittel­abflüsse konzentrierten sich auf wenige Kategorien. Am stärksten betroffen waren Rohstoff-ETFs mit minus 4,8 Milliarden Euro, vermutlich aufgrund von Gewinn­mitnahmen nach der starken Performance. Deutsche Small- und Midcap-Aktien mussten Abflüsse von 450 Millionen Euro verkraften. Kurzlaufende Euro-Staats­anleihen verzeichneten Abgaben von 380­Millionen Euro. Zudem flossen 320 Millionen Euro aus globalen Schwellen­länder­anleihen in Lokal­währungen ab.

Nettomittelzuflüsse

Bei den Zuflüssen führten wie schon in den Vormonaten Globale Standard­werte Aktien mit 8,2 Milliarden Euro. US-Standard­aktien verbuchten 6,4 Milliarden Euro. Euro-Unternehmens­anleihen mit Investment Grade zogen 4,8 Milliarden Euro an. US-Unternehmens­anleihen profitierten mit 3,9 Milliarden Euro. Aktien des Technologie­sektors schlossen sich mit 2,7 Milliarden Euro an.

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